top of page

Zur Geschichte der Astrologie

Die Astrologie verbindet die Naturwissenschaften, welche über Astronomie und Astrophysik die exakten Bewegungen der Himmelskörper mathematisch berechnen können, mit der modernen Entwicklungs-Psychologie: Dadurch können die Anlagen und Entwicklungswege eines Menschen in einem ganzheitlichen Sinne beschrieben werden.

​

Der Sternenhimmel hat die Menschen seit je fasziniert. Bei den Himmelsbeobachtungen wurde auf Phänomene wie zu- und abnehmender Mond oder Sonnen- und Mondfinsternisse besonders geachtet. Die Menschen verstanden sehr rasch, dass es zwischen dem zyklischen Geschehen am Himmel und den persönlichen oder gesellschaftlichen Erfahrungen bestimmte Zusammenhänge gibt. Deshalb gehört die Astrologie zu den ältesten Wissenschaften der Menschheit und sie wurde in allen grossen Kulturen und Zeitaltern betrieben. In Europa und Amerika ist vor allem die westliche Astrologie bekannt. Ebenfalls bedeutend sind die chinesische, die buddhistische und die indische (auch vedisch genannte) Astrologie.  

 

Die ersten Spuren der westlichen Astrologie finden sich in Mesopotamien bereits 2‘500 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Prägende Einflüsse kamen aus der griechisch-ägyptischen Kultur dazu. Daraus entstand auch die Astronomie als Wissenschaft der Beobachtung und wertfreien mathematischen Beschreibung des Geschehens am Himmel. Astrologie und Astronomie blieben lange Zeit als Wissenschaften miteinander verbunden.

In Europa erlebte die Astrologie eine wechselvolle Geschichte mit Höhen und Tiefen. Nach frühen Blütezeiten geriet sie im römischen Reich, mit dem Christentum als Staatsreligion, bis zum ausgehenden Mittelalter immer mehr in den Hintergrund. Mit der aufkommenden Renaissance (15. und 16. Jahrhundert) gewann die Astrologie wieder stark an Bedeutung und erhielt den Status einer anerkannten Wissenschaft. Diese neue Blütezeit dauerte bis zur anschliessenden Epoche des Barock (etwa von 1575 bis 1770). Astrologie wurde zusammen mit Astronomie, Medizin und Religion gemeinsam an den Universitäten gelehrt. In diese Zeit der Aufbruchsstimmung gehören die Einführung des gregorianischen Kalenders durch Papst Gregor XIII. (1502 – 1585), der Durchbruch des heliozentrischen Weltbildes nach Nikolaus Kopernikus (1473 – 1543) sowie die darauf aufbauende Entdeckung der Planetengesetze durch Johannes Keppler (1571 – 1630). Keppler und sein Kollege Tycho Brahe (1546 – 1601) leisteten nicht nur Bedeutendes für die Naturwissenschaften, beide Forscher waren gleichzeitig praktizierende Astrologen. Interessant sind auch die Worte des berühmten Arztes Paracelsus (1493-1541):  „Wer will denn ein Arzt sein, der den äusseren Himmel nicht kennt? Aus dem äusseren Himmel muss der Arzt den inneren einsehen, um daraus für seinen Kranken zu bilden das innere Firmament (die Arznei).“ Paracelsus war nicht nur Arzt und Wegbereiter der modernen Medizin, er war auch Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph. Für ihn war schon damals klar, dass die Geschehnisse im Kosmos und im menschlichen Körper in einem engen Verhältnis zueinander stehen. Ähnliche Gedanken fand man schon im alten Griechenland. Dies zeigt schön auf, dass die grossen Weisheiten an keine Kultur oder Zeit gebunden sind.

Mit der nachfolgenden Epoche der Aufklärung (etwa 1650 bis 1800) verlor die Astrologie in der westlichen Kultur vorerst wieder an Bedeutung. Zur Aufklärung gehörten wichtige Prinzipien wie die Berufung auf Vernunft und Verstand (stark geprägt durch den „Discours de la méthode von René Descartes, 1596-1650) und ein damit Hand in Hand gehender unerschütterlicher Glaube an die Naturwissenschaften, mit denen man alles im Kosmos erklären könne. Widerstand gegen die Astrologie gab es zudem schon länger auch von Seiten der Kirchen, sowohl von reformatorischer (1517-1648) als auch von der gegenreformatorischen Seite (1545 – 18. Jahrhundert). Im Klima einer solchen Geisteshaltung hatte die Astrologie keinen Raum mehr. Sie verschwand aus den Universitäten und mehr und mehr auch aus dem öffentlichen Bewusstsein. 1781, zeitgleich mit der französischen Revolution, wurde Uranus als neuer Planet entdeckt. Das bis dahin gültige System der sieben klassischen Planeten geriet ins Wanken. Die Erkenntnis und das Wissen darum, dass die Entdeckung eines neuen Planeten zeitlich immer mit grossen gesellschaftlichen Umwälzungen verbunden ist, war damals noch nicht vorhanden. Der endgültige Todesstoss der Astrologie schien gekommen zu sein. 
Doch die Astrologie erwachte wieder zu neuem Leben. Ab etwa 1900 stieg das Interesse stetig an. Unterstützend waren dabei neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die von der Astrologie sinnvoll genutzt werden konnten. Naturwissenschaftlich waren dies die weltweite Einführung der Zeitzonen 1884 sowie die Entdeckung der neuen Planeten Uranus (entdeckt 1781), Neptun (entdeckt 1846) und Pluto (entdeckt 1930). Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts, im gegenseitigen inspirierenden Austausch mit der Entwicklung der modernen Psychologie (C.G. Jung sagte, die Astrologie klopfe wieder an die Tore der Universitäten), wurde die Astrologie grundlegend erneuert. Seither erlebt sie eine neue Blütezeit und hat in der westlichen Welt ein hohes Mass an Anerkennung erlangt. Zur modernen psychologischen Astrologie kommen heute faszinierende Weiterentwicklungen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen wie Mundanastrologie, Börsen- und Wirtschaftsastrologie hinzu. Hier werden gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Geschehnisse in grösseren Zyklen und Zusammenhängen beschrieben. Die Abgrenzung zu den persönlichen Beratungen beschreibt der Schweizerischen Astrologenbund (SAB) auf seiner Website wie folgt: „Im Unterschied zu persönlichen Beratungen, wo der seriöse Astrologe auf konkrete Zukunftsprognosen verzichtet, kann ein Astrologe zum aktuellen Weltgeschehen Hypothesen aufstellen, so zum Beispiel zur Entwicklung der Wirtschaft oder Börse, zum Ausgang von politischen Wahlen, zu gesellschaftlichen Trends, usw. Hierbei handelt es sich jedoch stets um eine persönliche Interpretation bzw. Einschätzung, die auf dem Hintergrund der astrologischen Konstellation entsteht – genauso wie das bei Wirtschaftskennern, Börsenspezialisten oder politischen Beobachtern auf dem Hintergrund des jeweiligen Fachgebiets geschieht. Um Missverständnissen vorzubeugen, deklariert der Astrologe wenn immer möglich seine Aussagen als persönliche Hypothese.“


Weiter kann heute festgestellt werden, dass die Naturwissenschaften durch ihre teilweise spektakulären Forschungsergebnisse zunehmend an neue Grenzen stossen. Viele damit einhergehende Fragen lassen sich mit dem rein analytischen Verstandesdenken nicht mehr beantworten. Deshalb kommen immer mehr Wissenschaftler einem mystischen oder spirituellen Weltbild näher: Ein solches geht von der Idee aus, dass dem Geschehen im ganzen Kosmos ein Plan oder eine Ordnung zugrunde liegen, die oft als Schöpfungsplan oder göttliche Ordnung bezeichnet werden. Als Astrologe verstehe ich den Sternenhimmel als ein symbolisches Abbild dieser kosmischen oder höheren Ordnung. Damit wird die Astrologie zu einem sehr hilfreichen und unterstützenden Werkzeug bei der konkreten Lebensgestaltung auf allen Ebenen. Mehr dazu finden Sie unter â‡¨ Mein Bild der Astrologie und ⇨ Angebot.


Kurz zusammenfasst: Die Astrologie fasziniert die Menschen seit bald 5000 Jahren. Als Erfahrungswissenschaft gehört sie zu den ältesten Wissenschaften der Menschheit. Die Astrologie verbindet die Astronomie mit der modernen Psychologie und unterstützt damit den Menschen darin, sich besser zu verstehen, in schwierigen Lebensphasen mögliche Gründe und Lösungen zu erkennen und Entwicklungsschritte einzuleiten.


Dieser kurze geschichtliche Abriss wurde aus folgenden Quellen inspiriert:
http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Geschichte_der_Astrologie
https://de.wikipedia.org/wiki/Astrologie
http://kepler-institut.at/astrologie-geschichte.html
http://www.sternzeichen.net/astrologie/astrologie-geschichte/

bottom of page